Nimmt Bayern die Games-Industrie nicht Ernst? MCM Clubabend mit Hendrik Lesser, CEO remote control productions GmbH

221 Mrd. Dollar beträgt der Jahresumsatz mit Gaming weltweit. Angesichts dieser Bedeutung, wird die Games-Industrie von der Politik in Deutschland, und besonders auch in Bayern, nicht ernst genug genommen. Und das, obwohl Deutschland im internationalen Vergleich nicht einmal schlecht abschneidet. Das sagte beim Clubabend des MCM Hendrik Lesser, Gründer und CEO von remote control productions GmbH, am 27. April in München.

So wuchs der Games-Markt in Deutschland im 1. Halbjahr 2021 um 22% gegenüber dem Jahr 2020.

Das Desinteresse der Politik sei besonders bedauerlich angesichts der zahllosen Möglichkeiten, die die Games-Technologie und Gamification auch anderen Industriezweigen böten, wie z.B. Militär-, Medizin-, Automobil – Technologie und vielen mehr. Immerhin habe zumindest die Automobilindustrie diese Potentiale inzwischen entdeckt, was daran abzulesen sei, dass sie derzeit die stärkste Konkurrenz im Kampf um die Talents sei, so Lesser.

Besonderen Wert aber legt der Gründer und CEO der Unternehmensfamilie „remote control productions GmbH“ auf die Inhalte und Narrative der in seiner Firmengruppe entwickelten Spiele. Die Bandbreite der Werte und Welten, die Spiele vermitteln, ist unendlich. Und wie bei jedem anderen Kulturgut auch, können sie spielenden Menschen Impulse höherer oder niederer Qualität vermitteln. Um die unendlichen Weiten der Spielewelt für Interessierte erlebbar zu machen, gründete Lesser 2006 den Videospielkultur e.v., der mit zahlreichen Veranstaltungen alle Ziel- und Altersgruppen einlädt, diese Welten zu entdecken und deren Narrative zu diskutieren. Ein riesiges Spielearchiv mit ca. 11.000 Titeln aus aller Welt, die zum Teil nie in Deutschland erschienen sind, und aus allen Epochen, lassen kaum einen Wunsch unerfüllt.

Videospielkultur e.V. : Hendrik Lesser im Interview